Shetland und Orkney

Im Anschluss an unsere Reise zum Hadrians Wall hatten wir eine Reise mit ARR zu den Shetland und Orkney Inseln gebucht. Wir fuhren daher mit unserem Leihwagen nach Edinburgh, gaben diesen am Flughafen zurück und erwarteten die Ankunft unser Mitreisenden. Die Reise wurde von Rainer (Skrovny) geleitet, wir waren sechs Reiseteilnehmer.
Mit einem Ford Kleinbus geht die Reise los. Unsere Fähre geht von Aberdeen nach Lerwick – der Hauptstatt der Shetlands.
Unterwegs besichtigen wir Dunfermline, eine alte Hauptstatt Schottlands, in der der legendäre König Robert the Bruce, im 14. Jh residierte. Die romanisch/gotische Abteikirche wurde 1128 gegründet.
Danach besuchten wir noch St. Andrews, mit seiner berühmten Universität. Von dort fahren wir nach Aberdeen und gleich auf die Fähre, mit der wir am nächsten Tag in der Früh in Lerwick ankommen.

Lerwick ist die Hauptstadt der Shetlands. Die Inseln sind nicht sehr groß, die Hauptinsel (Mainland) hat eine N/S Ausdehnung von 180 Km. Wir haben 3 Quartiere, eher im Süden, von denen aus wir die Inseln erkunden. Zwischen den Inseln benützen wir immer wieder mal eine Fähre.

Hier auf den Shetlands sehen wir hauptsächlich Landschaft, Seevögel und Schafe. Wir unternehmen einige kleine Wanderungen.
Folgende Besonderheiten sind hervorzuheben:

  • Die Brochs: Eisenzeitliche Wohntürme, errichtet um etwa 500 BC. Ein Broch ist vollständig in Trockenbautechnik errichtet, es werden nur Steine/Steinplatten aufeinandergeschichtet. Sie sind kreisförmig und bestehen aus zwei Mauerringen, zwischen denen die Stiegen hinaufgeführt haben. Ursprünglich waren sie bis zu 20 m hoch, hatten wahrscheinlich ein Holzdach. Sie wurden in Friedenszeiten wahrscheinlich vom Häuptling mit seiner Familie bewohnt, die anderen Dorfmitglieder wohnten in Steinhäusern rings herum. Mehrere 100 Brochs sind bekannt, bei den meisten sind nur mehr die Grundmauern erhalten. Der bekannteste, der Broch von Mousa, ist noch 13 m hoch.
  • Sumburgh Leuchtturm: Sumburgh liegt ganz im Süden von Shettland am Sumburgh Head; ein erhöht gelegener Leuchtturm, der im 2. Weltkrieg wegen seiner Radarstation wichtig war. Dort nisten viele Seevögel.
  • Der Jarlshof: Eine prähistorische Stätte, dort finden sich Häuser aus der Bronze- und Eisenzeit, ein Wikinger-Siedlungsplatz, ein mittelalterliches Bauernhaus und die Ruinen eines Herrenhauses aus dem 17. Jahrhundert, alles in allem über 4000 Jahre Siedlungsgeschichte.
  • Nossa Bootstour: eine 2,5 Stündige Fahrt zur Isle of Noss, Vogelschutzinseln mit steilen Klippen, an denen eine großen Anzahl von Seevögeln nisten.
  • Mit der Fähre zu den Inseln Unst und Yell: Auf Yell eine riesige Basstölpel Kolonie mit über 30 000 Brutpaaren
  • Haroldswick: Ein nachgebautes Wikingerhaus und Wikingerboot.
  • Mit der Fähre nach Mousa: Unbewohnte Insel mit dem am besten erhaltenen Broch

Orkney Inseln

Die Orkney Inseln liegen im Norden Schottlands, zwischen dem Festland und den Shetland Inseln. Wir fahren mit der Fähre ca. fünf Stunden von Lerwick nach Kirkwall. Untergebracht sind wir in einem kleinen Hotel im Westen von Mainland, der Hauptinsel. Orkney präsentiert sich lieblicher als Shetland, mehr Wiesen und Weiden, dichter besiedelt.
Auch hier beeindrucken die gigantischen neolithischen Funde:
Ring of Brodgar: etwa 4.500 Jahre alt, mit 104 m Durchmesser einer der größten Steinkreise in UK, der höchste Stein über 5 Meter hoch, Steine aus 7 verschiedenen Steinbrüchen hierher transportiert. Zeremonialplatz.
Stehende Steine von Stennes: waren ebenfalls ein gigantischer Steinkreis, nur mehr vier Steine erhalten, deren höchster über 6 Meter hoch ist. im Inneren befand sich eine Feuerstelle, die auf einen Ritualort hinweist.
Grabhügel von Maes Howe: 5.000 Jahre alt, eine Grabkammer mit Nischen und einem 11m langen Zugang, der auf den Sonnenuntergang bei Wintersonnenwende ausgerichtet ist. Aus sehr sorgfältig bearbeiteten und aufeinandergeschichteten Steinen, deren größter 5 x 8m misst! Bekannt auch durch Wikingerrunen, die die Eroberer hinterlassen haben.
Neolithisches Dorf von Skara Brae: ein Sensationsfund – durch eine Sturmflut wurde 1850 das 5.000 Jahre alte Dorf entdeckt. Die Dorfstruktur und die Hauseinrichtung (alles aus Stein) lässt sich gut nachvollziehen. Dazu trägt auch ein zur Demonstration nachgebautes und eingerichtetes Steinhaus bei.

Das „Skaillhouse“ landeinwärts hinter der Siedlung lässt uns in die Atmosphäre eines seit 400 Jahren bewohnten Herrenhauses eintauchen.

Der eisenzeitliche Broch of Gurness ist hier kein nicht alleinstehender Turm, sondern von einem Dorf umgeben.
Der Brough of Birsay ist eine Gezeiteninsel, nur bei Ebbe trockenen Fußes erreichbar. Vom Wikinger-Adelssitz und dem Kloster sind nur mehr Ruinen übrig. Die Besichtigung fällt kurz aus, da schon die Flut einsetzt.
Beim Kitchener Memorial im NW von Mainland fällt die Steilküste besonders spektakulär ab. Kitchener war bitischer Kriegsminister im 1. Weltkrieg.

Eine Wanderung auf der westlich gelegenen Insel Hoy führt uns zu einem spektakulären Viewpoint des „Old Man of Hoy“, einer freistehenden Felsnadel.

Die Inselhauptstadt Kirkwall wird dominiert von der mächtigen romanischen Kathedrale St. Magnus. Eine Wikingergründung aus dem 12. Jahrhundert zu Ehren des Heiligen Magnus, der den lokalen Stammesfehden der Wikinger-Häuptlinge zum Opfer fiel. Gegenüber liegen die Ruinen des Jarlshofs, dem Sitz des Wikinger-Häuptlings, und des Bischofspalasts.
In der Whisky-Destillerie „Highland Park“ werden wir mit der Produktion des Whiskys vertraut gemacht, dessen Mälze über Torffeuer getrocknet wird. Natürlich darf eine Verkostung nicht fehlen!
Von Stromness aus machen wir uns mit der Fähre wieder auf den Weg zum schottischen Festland.
Stromness ist seit Jahrunderten ein wichtiger Hafen, das Städtchen wirkt aber trotz des regen Fährbetriebs beschaulich. Eine Statue ehrt den Polarforscher John Rae, der an der Suche nach der Nordwestpassage beteiligt war.
Der Firth of Forth bei Edinburgh wird von drei imposanten Brücken überquert: einer Eisenbahnbrücke und zwei Straßenbrücken, die neueste erst 2017 fertiggestellt.

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