Usbekistan Juni 2024 Teil 1, Osten und Norden

Im Juni 2024 machen wir eine dreiwöchige Rundreise durch Usbekistan. Es ist eine Individualreise mit Chauffeur und Guide, von Kneissl Touristik organisiert.

Wir starten in Taschkent, der Hauptstadt seit der russischen Erorberung 1865. Taschkent ist eine moderne Stadt: 1966 zerstörte ein verheerendes Erdbeben die Altstadt und die Sowjetunion nutzte die Gelegenheit, zu zeigen, was die sowjetische Architektur zu leisten imstande war. So entstanden nicht nur repräsentative Plätze und Prachtbauten, sondern auch durchaus anspruchsvoll gestaltete Plattenbauten und ein modernes U-Bahnnetz nach Moskauer Vorbild.
Wie eh und je ist der Basar (hier Chorsu genannt) der Mittelpunkt des täglichen Lebens. Die vielen Marktstände zeugen von der Fruchtbarkeit Usbekistans, das sich von der sowjetischen Baumwoll-Monowirtschaft zu einem vielfältigen Agrarland gewandelt hat.

Als nächstes geht es ganz nach Osten, ins Ferghanatal, dem landwirtschaftlichen und kunsthandwerklichen Zentrum Usbekistans. Hier führte schon vor Jahrhunderten die Seidenstraße durch, die Seidenindustrie im Ferghanatal ist eine der frühesten außerhalb Chinas. Obst- und Weinbau, Baumwolle, Getreide, Reis und die Keramikindustrie trugen seit jeher zum Reichtum der Region bei.
Auf usbekischem Staatsgebiet gelangt man nur über den über 2.000 Meter hohen Kamchik Pass ins Ferghanatal.
Kokand war bis zur russischen Herrschaftsübernahme Sitz des Khanats Kokand. Seine größte Ausdehnung erreichte das Khanat am Beginn des 19. Jahrhunderts bis in den Süden Kasachstans und das westlichste China.

Der Aralsee im Norden war bis zu den 1960er Jahren das Fischereizentrum Usbekistans, etwa die Hälfte des 68.000 km² großen Sees gehörte zu Usbekistan (der andere Teil zu Kasachstan). Durch den von der Sowjetunion forcierten Baumwollanbau wurden immer größere Wassermengen von den Zuflüssen Amudarja und Syrdarja abgezweigt, sodass kaum noch Wasser den Aralsee erreichte. Als Ergebnis ist der Aralsee verlandet, auf 8.000 km² geschrumpft und ein Salzsee geworden. Die einst blühenden Häfen mit Fischfang und Fischverarbeitung sind nutzlos geworden. In Moynak, dem früheren Fischereizentrum, schaut man von der Mole auf den ehemaligen Seeboden, der jetzt Sandwüste ist (Aralkarakum genannt), und auf verrostete Schiffswracks.

Nukus bietet zwei Anziehungspunkte: die Mizdakh Kham Nekropole, die vom 12. Jahrhundert bis in die heutige Zeit benutzt wird. Sie liegt auf zwei Hügeln außerhalb von Nukus und zeigt an der Hügelkuppe einige außergewöhnliche Mausoleen, wie das von Maslym Khan Sulu, das sie und ihren Geliebten, den sie nicht heiraten durfte, beherbergt.

Das zweite Highlight ist das Igor Savitzky Museum. Igor Savitzky war ein Maler und Sammler, der die verbotene russische Avantgardekunst der Zwanzigerjahre sammelte. Hier in Nukus, fernab von der Zensur in der Hauptstadt Moskau, gelang es ihm, ein Museum einzurichten und somit diese Malereien zu retten. Daneben sammelte Savitzky auch lokales Kunsthandwerk, Kleidung und Schmuck.

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