Papua Neuguinea 2018

Papua Neuguinea 2018

Im Zuge unserer großen Ozeanienreise 2018 besuchen wir auch Papua-Neuguinea – eine exotische, fremde Welt!

Allgemein zu einer Reise in das Land muss man vorausschicken, dass auf Planung und Organisation nicht immer Verlass ist und dass beides eher spontan gehandhabt wird. So konnten wir unser Programm nach dem Sepiktrip nur nach einigen Telefonaten und Interventionen durch das österreichische Reisebüro fortsetzen, weil das geplante itinerary mangels Straßenverbindung gar nicht durchführbar war. Von der lokalen Reiseagentur wusste niemand von uns. Zugegebenerweise war nachher der Chef der papuanesischen Agentur sehr rührig und hat alles dann oft sehr ad hoc organisiert. So kamen wir auch zu einem Abstecher auf die Insel New Britain – was sich definitiv sehr gelohnt hat!

Das Land ist sehr kriegerisch: bei 850(!) verschiedenen Stämmen und 700(!) verschiedenen Sprachen werden Konflikte oft wegen gegenseitiger Unverständlichkeit kämpferisch ausgetragen. Es werden auch immer wieder Fremde und Touristen hineingezogen, durch Kidnapping, Geldforderungen oder Erpressung der Regierung zu besserer Infrastruktur.

Wir machen eine Rundreise mit Start in der Hauptstadt Port Moresby und dann Flug nach Norden nach Wewak. Dort beginnt eine dreitägige Flussreise auf dem Sepikfluss. In langen schmalen Booten („Dugouts“) fahren wir von Pagwi (dem einzigen Straßenzugang zum Fluss) stromabwärts nach Kanganaum. Wir übernachten in einem typischen Stelzenhaus nahe dem Dorf. Hier sehen wir die ersten Tänze, einen Kasuar- und Tubuan-(Waldgeister-) Tanz. Beim Besuch einiger Dörfer am Fluss fallen die für die Sepikregion typischen großen „Geisterhäuser“ auf, die als Versammlungsraum, zur Aufbewahrung der Kultgegenstände und im Oberstock als geheimer Initiationsraum dienen.
Nach dem Sepiktrip steht das Goroka-SingSing auf dem Programm. Dazu unten mehr.

Die Fahrt ins Hochland ist sehr abenteuerlich: wir fahren mit Polizeischutz, wegen der Stammeskämpfe, in die auch fremde Straßenbenützer einbezogen werden können (und sei es nur, um Geld zu erpressen).
Unser Ziel Hedemari ist die Heimat der Huli, die noch sehr traditionell leben und uns ihre Bräuche und Tänze vorführen: Wahrsagerei, Totenbestattung, Trauer- und Initiationsriten, aber auch das traditionelle „Mumu“, einem in einem Erdloch mit heißen Steinen gekochten Essen.

Die für Papua typischen Paradiesvögel sind erstens schon sehr dezimiert (für den Federschmuck der Trachten) und zweitens sehr scheu. Aber in der Kumullodge werden sie mit einer Futterstelle angefüttert und so können wir beim Frühstück den prächtigen Vögeln zuschauen.

Auf der Rückfahrt vom Hochland weiter hinunter nach Mt. Hagen passieren wir noch einige Dörfer, deren Einwohner uns begeistert ihre Tänze und Vorführungen zeigen (sie kriegen natürlich Geld dafür, sind aber mit vollem Einsatz bei der Sache!).

Zum Abschluss unserer Papua-Neuguinea-Reise fliegen wir noch (ungeplanterweise) auf die Insel New Britain. Eine tropische Vulkaninsel am Rand des pazifischen Feuerrings – Auswirkungen davon sehen wir unmittelbar an der Zerstörung der Hauptstadt 1994.
Der Höhepunkt aber ist der Feuertanz der Baining, ein Ritualtanz, der Waldgeister symbolisiert. Die Atmosphäre in der Nacht, untermalt von einem suggestiven Trommelschlag, zieht alle in ihren Bann!

2019 haben wir einen Vortrag dazu gehalten und eine Ausstellung in der Volkshochschule Meidling gestaltet. Der Flyer dazu gibt einige Informationen über die Reise (beschriebene Bilder nicht identisch).

Goroka-Festival

Höhepunkt dieser Reise ist das Goroka-Tanzfestival – SingSing- das einen überwältigenden Eindruck von der Vielfalt der Stämme auf der Insel gibt.
Etabliert wurde das SingSing vom australischen Protektorat 1957, um die ewigen Stammeskämpfe durch gemeinsame Tänze zu reduzieren. Anfangs hatte das den gegenteiligen Effekt: die Huli gewannen meist und wurden nachher von den anderen Stämmen angegriffen. Mittlerweile gibt es ein Auftrittsgeld, so profitieren alle Stämme davon.

Im Goroka SingSing kommen 80 – 100 Gruppen aus allen Teilen Papua-Neuguines zusammen, um auf der Festwiese zu tanzen und zu singen. Es kommen viele Nachbarn aus dem Heimatdorf mit, aber auch Massen an einheimischen Zuschauern und natürlich Touristen. Goroka ist das größte SingSing, es dauert mehrere Tage. Die Kostüme und die Art der Tänze spiegeln die Vielfalt der Stammesgruppen wider. Hochland und Küstenstämme sind ganz unterschiedlich gekleidet, die tropischen Inseln zeigen wieder eine andere Tracht. Die Bestandteile der Kostüme sind meist aus der Natur übernommen, die kostbareren Teile, wie die Federkronen oder die Streitäxte werden über Generationen weitergegeben.
Es ist ein unfassbar farbenprächtiges Bild, es herrscht ein Treiben, ein Musikwirrwarr, das auf uns sehr aufregend wirkt. Greifbar ist auch der Stolz der Tänzer auf ihre Kostüme und Traditionen. Fotgrafieren und Filmen ist sehr erwünscht!

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