Maria Dürr veranstaltet für die VHS Hernals regelmäßig Fotospaziergänge, diesmal sind auch wir mit dabei, es geht in die Universitätssternwarte im Sternwartepark. Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin führt uns durch das imposante Gebäude, das 1874 bis 1880 vom bewährten Architekten-Duo Hellmer & Fellner unter der Patronanz von Kaiser Franz-Joseph errichtet wurde. Bei der Ausstattung wurde nicht gespart: Marmorverkleidungen (auch für die Sockel der Teleskope), Holzvertäfelungen, repräsentative Durchgänge und Arbeitsräume, vier Kuppeln für Teleskope.
Beim Bau der Sternwarte lag die Gegend ländlich, umgeben von Feldern, weit ab von Lichtverschmutzung! Das ist heute leider anders, daher dienen die Teleskope heute mehr den Studenten für ihre Praktika und weniger für wissenschaftliche Forschungen.
Wir schauen uns drei verschiedene Teleskope an: ein kleineres Refraktor-(Linsen-) Teleskop von 30 cm Durchmesser und 5,2 m Brennweite in der Westkuppel, das große Refraktorteleskop von 1878 mit 68 cm Linsendurchmesser und 10,5 m Brennweite in der Hauptkuppel. Es war bei Inbetriebnahme das größte Linsenteleskop der Welt. In der Nordkuppel wurde 2002 ein modernes Cassegrain-(Spiegel-) Teleskop mit 80 cm Durchmesser und 6,64 m Brennweite installiert. Es dient hauptsächlich der Ausbildung von Studenten.
Überall im Gebäude sind historische Instrumente aufgestellt, es gibt auch ein kleines Museum mit historischer Bibliothek. Und natürlich auch Infos zu den aktuellsten Forschungsprojekten der Universität.
Der Rundgang um die Hauptkuppel bietet einen schönen Ausblick auf Wien, leider in Regen und Nebel.
Das Gebäude dient noch immer als Vortrags- und Praktikumsstätte, es finden auch regelmäßig öffentliche Vorträge für Interessierte statt.